Der „Kinder Kunst Club“ ist ein Angebot für Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren, die Freude am Malen und Gestalten haben. Das Projekt wird geleitet von dem Künstler Georg Hoppenstedt. Wir treffen uns einmal in der Woche im Gewölbekeller des Künstlerhauses , um kreativ bildnerisch zu arbeiten. Die Zahl der Teilnehmer ist leicht schwankend und beträgt im Durchschnitt 8 – 10 Kinder, wobei die Arbeitsmöglichkeit durch die Größe des Raums auf 12 Kinder beschränkt ist.
Neben der unmittelbaren eigenen kreativen Entfaltung, liegt ein Schwerpunkt auf dem Prinzip, mit den Kindern die Ausstellungen mit aktueller Gegenwartskunst in unserem Haus zu besuchen. Die Kinder werden mit Hilfe ihres natürlichen Entdeckungstriebs dazu gebracht, Zugang zu den Kunstwerken zu finden und sich im Gruppengespräch über ihre Entdeckungen und ihre Gedanken auszutauschen. Mit der Aufnahme der Anregungen und Impulse in die darauf folgende eigene kreative Arbeit wird das Erlebnis der Kunstwerke durch das eigenschöpferische Handeln vertieft.
Nach dem Besuch der Ausstellung können die Kinder im Gewölbekeller ihre eigene Produktion mit Materialien und Farben entwickeln. So können die Anregungen und Impulse unmittelbar aufgenommen werden. Das Erlebnis der Kunstwerke motiviert und
regt zu eigenem schöpferischem Handeln an. Durch die Regelmäßigkeit dieser Kunstbegegnung findet hier auch eine Identifikation mit dem Künstlerhaus statt, die zu einer frühzeitigen Vertrautheit mit aktueller Kunst führt.
Für die Kinder bedeutet diese Wechselbeziehung des Aufnehmens neuer Erfahrungen in Verbindung mit der eigenen Kreativität eine grundlegende Sensibilisierung und Schulung ihrer Beobachtungsgabe und ihres Rezeptionsvermögens und führt über das Erlebnis der eigenen Kreativität und die Bestätigung, die sie dadurch erfahren, zu einer Stabilisierung ihrer eigenen Persönlichkeit.
Wir erheben keine Teilnehmergebühren, um allen interessierten Kindern die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Es wird lediglich um einen Materialkostenbetrag von 3 € gebeten.
Kontakt: Georg Hoppenstedt, Tel. 0551 / 7702166, mobil: 017651272772, e-mail: geo.hoppenstedt(at)arcor.de
Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge für kulturelle Aktivitäten und kreatives Schaffen zu begeistern, sind Ziele des Programms SCHULE:KULTUR! in Niedersachsen. Kunst und Kultur werden durch kulturelle Schulentwicklung fest im schulischen Alltag von Kindern und Jugendlichen verankert und kulturelle Teilhabe wird dadurch aktiv gefördert.
Schule durch Kultur! Kultur durch Schule!
Dabei geht es darum, dass Kultur lebendiges Lernprinzip und Gestaltungselement im gesamten Schulalltag wird und somit in den Unterricht aller Fächer hineinwirkt. Weder Themen noch Sparten sind vorgeschrieben, Schulen und Kulturpartner können so Gestalter ihres eigenen Entwicklungsprozesses sein. Zur nachhaltigen Verzahnung der beiden Systeme Kultur und Schule entwickelt jedes Projektteam eine Gesamtkonzeption für die Kooperation und die gemeinsamen Aktivitäten der Kulturellen Bildung. So wird die Grundlage für einen nachhaltigen Schulentwicklungsprozess geschaffen, in dem Kulturelle Bildung als zentrales Prinzip wirkt. Lokale Netzwerke von Schulen und außerschulischen Partnern der Kulturellen Bildung werden außerdem durch die Zusammenarbeit initiiert, gestärkt und begleitet.
Im vom Land Niedersachsen geförderten Projekt „Schule:Kultur!“, bei dem die Kunst fächerübergreifend in den Unterricht einwirken soll, arbeitete das Künstlerhaus für 2 Jahre mit der Brüder-Grimm-Schule unter dem Projekttitel „Erlebnis Kunst“ zusammen, um neue Möglichkeiten kreativer Kunstvermittlung zu entwickeln. Ansatzpunkte bildeten dabei Besuche der Schülerinnen und Schüler in unseren Ausstellungen, zu denen im Anschluss eigene schöpferische Aktivitäten entwickelt wurden und damit das „Erlebnis Kunst“ zu einer vertiefenden Erfahrung wird.
Vom 30. August – 27. September 2020 waren die Ergebnisse des Kooperationsprojektes in einer Ausstellung im Künstlerhaus zu sehen.
Unter folgendem Link ist das Eröffnungsvideo der Ausstellung „Erlebnis Kunst“ zu finden. https://www.youtube.com/watch?v=TvNblBbxV9Y
Ausstellung von Nana Hirose und Kazuma Nagatani
„Why don‘t cats wear shoes“
Eines der Schule:Kultur! Projekte entwickelten wir für die Ausstellung von Nana Hirose und Kazuma Nagatani „Why don‘t cats wear shoes“, die eine große Rauminstallation umfasste. Ausgehend von auf den Boden aufgeklebten silbern schimmernden Buchstaben, die aneinandergereihte Kinderfragen darstellten, begannen wir unser Augenmerk auf die Welt der Buchstaben zu richten. Eine zweite Klasse mit 6 Kindern hatte Ihre Freude daran, den Raum in seiner silbern schimmernden Buchstabenpracht zu erkunden und erst einzelne Buchstaben und im weiteren ganze Wörter im Raum zu suchen. Anschließend beschäftigten sich die Kinder mit einem Wortspiel, bei dem es darum ging zu einzelnen Wörtern verwandte Begriffe zu sammeln. Nach dem Ausstellungsbesuch folgte eine praktische künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Buchstaben im Keller, wo die Kinder aus ganz unterschiedlichsten Materialien, wie Federn, Holzperlen, Stoffresten und vielem mehr Buchstaben zusammenklebten. Der Ausstellungsbesuch wurde damit abgerundet, dass aus den eigenen Kunstbuchstaben gemeinsam Worte gebildet wurden.
Ausstellung von Gudrun Jockers
„Nicht nur Magenta“
Im September 2019 schaute sich eine zweite Klasse, mit 17 Kindern, die Ausstellung von Gudrun Jockers „Nicht nur Magenta“ an. Fasziniert von den farbenprächtigen Malereien der Künstlerin, war der Ausstellungsbesuch den Farben gewidmet, und man erforschte die unterschiedlichen Farben, die die Künstlerin in ihren Werken nutzte. Waren es helle Farben oder dunkle. Waren sie warm oder eher kalt, und was für mögliche Bilder konnte man in den Farbzusammenspielen entdecken. Besonders eine Rauminstallation aus alten, bunt bemalten Weinkartons hatte es den Kindern angetan, die nicht wie die Bilder an der Wand hing, sondern als Kunstwerk mitten im Raum stand. Die Kinder hatten viele kreative Ideen, was sie in diesem Kunstwerk sahen. War es für einige eine bunte Festung, so sah ein anderes Kind lange Tintenfischarme, die sich in den Raum schlängelten. Bereichert von den vielen Eindrücken ging man anschließend in den Keller, wo die Kinder selbst auf Kartonstücken bunte Farbbilder entwerfen konnten. Den Kindern stand es frei, ob sie mit dem Pinsel die Farben auf den Karton auftrugen oder ob sie mit in Farbe getunktem Papier malten. Munter und voller Ideen ging man ans Werk. Malten einige Kinder sehr ordentliche und abgeklebte Farbflächen, so gab es daneben auch einige wilde, kreative Farbgemische. Da die Bilder erstmal trocknen mussten, wurde das Projekt an einem zweiten Termin fortgesetzt, wo die Kinder ihre bemalten Kartonstücke zu einer eigenen Installation zusammenklebten.